Schweizer Synodenbericht 2022

Gestern wurde der Schweizer Synodenbericht von der Schweizerischen Bischofskonferenz publiziert und nach Rom geschickt. Der Bericht basiert auf den synodalen Umfragen auf Bistumsebene und der nationalen synodalen Versammlung vom 31. Mai.

Wir sind erfreut, dass die «heissen Eisen», die wir uns auf die Fahne geschrieben haben, Teil des Berichts sind. Insbesondere der Abschnitt «Perspektiven» bildet auch unsere Forderungen ab: Ausgrenzung von Menschengruppen beenden, Klerikalismus überwinden und Geteilte Machtausübung einführen.

Dieser Bericht muss nun mit Überzeugung in den kommenden Etappen der Synode vertreten werden. Aus diesem Grund erwarten wir, dass die Katholische Kirche der Schweiz im nächsten Jahr im Sinne der Gleichwürdigkeit eine geschlechtergerechte Delegation an die europäische Synodenversammlung und die Weltsynode schickt.

Viele der Aspekte im Bericht können zudem bereits heute auf diözesaner Ebene bearbeitet werden. Wir werden die synodalen Prozesse auf allen Ebenen einfordern und unterstützen.

One thought on “Schweizer Synodenbericht 2022

  1. Mit diesem Synodenbericht 2022 der Schweizerischen Bischofskonferenz wird einiges in aller Deutlichkeit nach Rom weitergeleitet: Der Vertrauensverlust gegenüber Kirche und Kirchenleitung ist massiv. Der sexuelle und spirituelle Missbrauch unakzeptabel. Die Entfremdung gegenüber der Gesellschaft eklatant. Die Ausgrenzung von Menschen wegen des Geschlechts, der Sexualität, der Lebensform, des Alters oder sozialen Status unstatthaft. Im Zentrum der Kritik steht der Klerikalismus, welcher jede echte synodale Haltung und Praxis in der Kirche untergräbt. Klerikalismus steht im Widerspruch zum Evangelium und wird von einer ideologischen Unbarmherzigkeit genährt. So klar die Analyse der Situation daherkommt, so hoch sind die Erwartungen an die Kirche, sich in Struktur und Haltung der Hauptverantwortlichen zu reformieren. Das Hören und der Dialog stehen am Anfang der Veränderungen. Dies heisst: Die Ausgrenzung von Menschengruppen ist mit der Anerkennung der gleichen Würde und Rechte (Frauen, am Rand stehende Menschen, Geschiedene, Menschen mit unterschiedlichen Identitäten etc.) zu beenden, der Klerikalismus ist zu überwinden, Gewaltenteilung und Partizipation als wichtiges Prinzip in der Kirche zu installieren, dem unterschiedlichen Kontext und der diversen Kultur in der Weltkirche einen gewissen Raum zu bieten (Subsidiaritätsprinzip), Vielfalt in der Liturgie zu ermöglichen und zuletzt eine Gehe-Hin-Kirche in die Wege zu leiten. Fast zu schön, um wahr zu sein, sollten diese Erwartungen einmal realisiert werden. Es wird ein Prozess sein, der nie abgeschlossen sein wird.

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