Synodaler Prozess in der Schweiz – wie weiter nach der Weltsyode?

Am Dienstag, den 12. November 2024 traf sich die Projektgemeinschaft der Allianz Gleichwürdig Katholisch in der Paulusgemeinde in Olten, um ihre Haltung zum synodalen Prozess in der Schweiz nach dem Abschluss der Weltsynode zu beraten. Mit Helena Jeppesen Spuhler, Mitglied der Allianz Gleichwürdig Katholisch, erhielten die Anwesenden ein Stimmungsbild der Arbeit der Synode sowie Informationen und Einschätzungen aus erster Hand.

Helena Jeppesen Spuhler, stimmberechtigte Teilnehmerin der Synode in Rom,  berichtete von einer wachsenden engagierten Freimütigkeit der Synodenmitglieder, intransparente Prozesse zur Sprache zu bringen und  Partizipation und Teilhabe einzufordern. Das Potenzial der Abschlusserklärung sieht sie darin, dass die nationalen Kirchen und Bistümer aufgefordert wurden, ihre Leitungsgremien von Beratungs- zu synodalen Entscheidungsgremien umzustrukturieren. Die Vermeidungstaktik, das Diakonat und die Berufung der Frauen zu den Ämtern von der Tagesordnung der Synode zu streichen, ging Dank der engagierten Wachheit der Teilnehmenden nicht auf. Die Abschlusserklärung mache deutlich, dass die Selbstverantwortung der Ortskirchen betont werde und es nun an ihnen liege, Beratungsgremien mehr als zuvor in die Entscheidungsprozesse einzubeziehen.

Die  Projektgemeinschaft der AGK hat sich dafür entschieden, den synodalen Prozess auch in den kommenden Jahren zu unterstützen und kritisch zu begleiten. Dazu gehört, dass sie motiviert und fordert, Entscheidungsgremien auf allen Ebenen der Kirche- gesamtschweizerisch, diözesan, landeskirchlich und pfarreilich -synodal umzubauen.  In Hinblick auf die strukturellen Rahmenbedingungen – wie die Zusammensetzung von Gremien, Abläufe und Kommunikation – sowie in Hinblick auf  inhaltliche Entscheide wird sie darauf achten, inwieweit Partizipation und die Begründungs- und Rechenschaftspflicht eingehalten werden.

Die AGK kündigt an,  auch weiterhin die Zulassung der Frauen zu allen kirchlichen Ämtern und den Einbezug von queeren und jungen Menschen in Entscheidungsprozesse und -gremien einzufordern. In der neu gegründeten Synodalitätskommission auf nationaler Ebene ist die Allianz durch vier Mitglieder aus ihren Reihen gut vertreten. Diese werden ihren Einfluss nicht nur im Sinne der Implementierung von checks and balances geltend machen.

Darüber hinaus sieht sich die Allianz als Graswurzelbewegung, die Menschen und Projekte auf Pfarreiebene und in Vereinen unterstützt und sichtbar macht, die mutig und zeichenhaft neue Wege der Gleichwürdigkeit und Gleichberechtigung in Bildung, Seelsorge, Liturgie und Kommunikation

gehen. Sie hat dazu eine Roadmap entwickelt, die nach der Erprobungsphase allen zur Verfügung steht.

Allianz Gleichwürdig Katholisch AG

Die Allianz Gleichwürdig Katholisch ist eine neue, wachsende, gesamtschweizerische, reformkatholische Organisation und versteht sich als offene Projektgemeinschaft. Der Projektgemeinschaft zugehörig sind Einzelpersonen, die die Anliegen der AGK teilen und unterstützen und Personen, die verschiedene Organisationen, Initiativen und Verbände vertreten. Darunter grosse katholische Verbände wie der SKF (Schweizerischer Katholischer Frauenbund), die Jubla (Jungwacht Blauring Schweiz) und der VKP (Verband Katholischer Pfadi). 

Kontakt

Claudia Mennen,  Allianz Gleichwürdig Katholisch, claudia.mennen@gleichwuerdig.ch, +41 (0)79 248 44 07

Helena Jeppesen, Fastenaktion, Mitglied Steuergruppe Allianz Gleichwürdig Katholisch, jeppesen@fastenaktion.ch, +41 (0)79 793 96 16

Moritz Zimmermann,  Bundespräses Jungwacht Blauring Schweiz,  Mitglied Steuergruppe Allianz Gleichwürdig Katholisch,  moritz.bauer@jubla.ch, +41 19 47 47 (66) 

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