Der rote Teppich für die Synodalität
Die Bischofskonferenz hat am 30. Mai zum nationalen synodalen Treffen in Einsiedeln eingeladen. Wir haben diese Gelegenheit genutzt, in Einsiedeln den Freund:innen der Synodalität den roten Teppich auszurollen. Mit der Aktion wollten wir der Synodalität Schub verleihen. Mit Synodalität ist ein kirchliches Miteinander auf Augenhöhe gemeint, wo Macht geteilt und Entscheidungen gemeinsam gefällt werden.
Die Teilnehmenden haben von uns zur Inspiration die verschiedenen Facetten von Synodalität erhalten und als Energieschub ein Traubenzucker. Mit der Aktion sollen die Teilnehmenden gestärkt in das synodale Treffen starten und mit viel Mut für die nötigen Erneuerungen in der katholischen Kirche kämpfen.
Allerdings trauten sich die Bischöfe anscheinend nicht, über den roten Teppich zu gehen und sich Schubkraft für die Synodalität abzuholen. Sie zogen es vor, den Versammlungssaal auf einem anderen Weg zu betreten. Leider nicht gerade ein gutes Omen für die Synodalität, welche vom Wortsinn her «gemeinsamer Weg» bedeutet. «Wenn ich Bischöfin wäre, ich wäre auf jeden Fall über den roten Teppich für Freund:innen der Synodalität gegangen, um zu zeigen, dass es nur gemeinsam in einem offenen und ehrlichen Dialog zu schaffen ist, die Kirche gleichwürdiger und glaubwürdiger zu machen», sagt Katharina Jost Vizepräsidentin des SKF und Mitglied der Steuergruppe der AGK.
Anlass zur Hoffnung gibt das Papier, welches als Grundlage zur Versammlung diente und die Ergebnisse des synodalen Prozesses in allen Bistümern aufnimmt. Die grossen Anliegen der AGK sind im Papier enthalten: Das Teilen der Macht, gleiche Würde und daraus folgend gleiche Rechte aller, die Überwindung von Klerikalismus, eine verständliche und heutige Sprache…
Es bleibt die Hoffnung, dass nicht nur der Bericht, der aus der Schweiz nach Rom gesandt wird, die brisanten und drängenden Themen benennt, sondern auch auf nationaler Ebene und in jedem Bistum den klaren Ergebnissen aus dem synodalen Prozess Taten folgen. Die AGK wird genau hinschauen und sich zu Wort melden, wenn die Synodalität auf der Strecke bleibt.