„Deutsche Katholikinnen eroberten während mehreren Wochen die Kanzeln: um zu predigen – etwas, das ihnen in katholischen Kirchen eigentlich verboten wäre. Jedoch wird seit Langem auch in katholischen Kreisen immer wieder die Forderung nach mehr Mitspracherecht (beim Predigen dann wortwörtlich) laut. Auch wenn es noch nicht nach einer weitgehenden Reformation von katholischen Einrichtungen aussieht: Die Hoffnung sei schon, dass man mit mehrwöchigen Aktionen wie aktuell gerade in Deutschland auf ein Ende des Predigtverbotes für Frauen hinwirken könne, so hofft Ulrike Göken-Huismann, Geistliche Leiterin der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD). Sie spricht von einer Aktion, die «klasse» war und wo «Frauen von unterschiedlichsten Gruppierungen und Verbänden» teilgenommen haben.
Auch beim Schweizerischen Katholischen Frauenbund «begleiten wir dies in Gedanken und hoffen auch, dass es ein Erfolg ist», sagt uns Vizepräsidentin Katharina Jost Graf zu den Aktionswochen in Deutschland. In Deutschschweizer Bistümern sei es jedoch «normal, dass Frauen predigen». Es sei auch quasi toleriert von Bischöfen, weil es «nicht mehr genug Priester» gebe. Wegen Personalmangel also. Stossend finden jedoch auch die katholischen Frauen in der Schweiz, dass die Ungerechtigkeit in einem Zwei-Kasten-System bestehe und folgendermassen «kultiviert wird»: Kleriker – Laien, wobei Frauen und verheiratete Männer als Laien gesehen werden.“