Die Missbrauchsstudie hat auf schmerzliche Weise ins Rampenlicht gerückt, was schon lange auf dem Tisch ist: Der Klerikalismus, das kirchliche Zweikastensystem von hochwürdigen und weniger würdigen Menschen, hat verheerende Wirkungen.
Im November hat die Allianz Gleichwürdig Katholisch aufgerufen, das Gewand des Klerikalismus abzulegen. Einige haben wortwörtlich das Gewand abgelegt. Andere haben das Gewand, mit einer Erzklärung, während der Predigt angezogen. Und nochmals andere haben weitere Formen des Ablegens gefunden.
Wir wollen das Gespräch über gleichwürdiges Kirche-Sein und dessen Ausdrucksformen weiterführen. Diskutiere mit uns an einem Zoom-Abend.
Wir treffen uns digital am 9. Januar 2024 um 18.00 Uhr. Melde dich an, um den Zoom-Link erhalten: office@gleichwuerdig.ch
In St. Gallen ist der Klerikalismus als Entrechtung im Personalwesen spürbar, z. B. in Richtlinie 4.2.3, wo es heisst „Die Institutio hat keine Rechtsfolgen.“ Das Hauptproblem ist der Rechtsstaat, der das bisher noch absegnet.
Manche meiner Freunde finden die Gewänder vorgestrig. Ich habe kurioserweise kein Problem damit. Ämter und Gewänder sind eine Ausdrucksform des Dienstes, und der Dienst geschieht ja nicht im Namen der Amtsträgerin (Dienstamt, das mit der Institutio verliehen wird) sondern im Namen der Gemeinschaft. Da sag ich lieber: zerreisst eure Herzen, nicht eure Kleider.
Freue mich auf eine anregende Diskussion, danke für die Idee.