Mit Regenschutz im Regen und Wind in Tacloban in den Philippinen nach dem verheerenden Taifun Haiyan, beim Einzug in den Petersdom mit den Indigenen aus dem Amazonasgebiet, beim Mate Tee-Trinken mit den Teilnehmenden der Weltsynode im Oktober 2023 und 2024, beim Gebet mit den Synodenteilnehmenden bei der Flüchtlingsskulptur auf dem Petersplatz, bei der Audienz mit den Frauen während der Synode: Papst Franziskus hat mich mit seinen grossen Gesten und Worten, seiner gelebten Spiritualität, seiner Nähe zu den Menschen immer wieder inspiriert.
Viele werden seine mahnende Stimme für Gerechtigkeit, Frieden und die Sorge um unseren Planeten vermissen. Papst Franziskus, der erste Papst aus Lateinamerika, stand kompromisslos an der Seite der Armen, Ausgegrenzten und Schwachen. Der Name des Poverello aus Assisi war ihm Programm. Während der Weltsynode hat mich seine Nähe zu den Teilnehmenden immer wieder überrascht. In den Pausen stand er für einen Schwatz oder ein Foto zur Verfügung. Oft kam er sehr früh in die Synodenaula und plauderte noch vor den Sitzungen mit den Teilnehmenden.
Ich hatte den Eindruck, dass ihm diese Begegnungen und der Austausch, aber auch die Stille und das Gebet während der Synodensitzungen Kraftquellen waren.
Franziskus, der Papst der grossen Gesten und der Überraschungen, ist nach seinem letzten Auftritt auf dem Petersplatz an Ostern überraschend gestorben. Er beendete sein Pontifikat, wie er es begonnen hatte: mit dem Segen für das «Heilige Volk Gottes», wie er immer wieder betont hat.
Auch dies gehört zu seinem wegweisenden Erbe: die Ermutigung und Stärkung der Gläubigen, die Stärkung der Ortskirchen, die er mit dem synodalen Prozess ermutigte, neue Wege des Kircheseins zu entwickeln. Mögen sein Leben und Wirken reiche Frucht bringen.
Grazie per tutto, caro Francesco!